Von Schweinehunden und Geißböcken - Traininsplan Teil 6 Christian Riedel

Von Schweinehunden und Geißböcken - Traininsplan Teil 6

  • Odlo Sportartikelhersteller
Auf dem Weg zu einer 10 km-Zeit unter 45 Minuten innerhalb von 10 Wochen stellt netzathleten-Redakteur Marco Heibel in der vierten Trainingswoche fest, dass Laufen manchmal auch keinen Spaß macht. Vor allem dann, wenn die Abwechslung ausbleibt.

Jetzt ist es also so weit. Wie ich spätestens seit der Recherche für den Artikel Motivation: Den inneren Schweinehund besiegen weiß, kommt man bei einem mittel- oder langfristigen Vorhaben irgendwann an einen Punkt, an dem die Motivation etwas nachlässt. Bei mir ist es in Woche Nummer vier so weit.

Irgendwie habe ich auch damit gerechnet. Denn als ich mich 2005 auf meinen ersten (und bis heute einzigen) Marathon vorbereitet habe, hatte ich nach einem guten Drittel der Vorbereitung auch eine kleine Krise. Klar, am Anfang ist man noch hoch motiviert, und gegen Ende ist das Ziel schon in Sicht. Mittendrin wird’s halt schwierig. Trotzdem muss ich da jetzt durch und darf bloß nicht der Versuchung erliegen, mal zwei, drei Tage nichts zu machen.

Motivationsspritze dank Fußballstammtisch


Normalerweise laufe ich lieber alleine, nur mit musikalischer Untermalung. So bin ich zeitlich flexibler. Außerdem machen Läufe mit anderen nur dann Sinn, wenn man sich auch unterhalten kann. Was bei Intervallen im Schwellenbereich schwierig wird. Ausnahme: Man hat sich ohnehin nicht viel zu sagen, möchte/muss aber trotzdem Zeit miteinander verbringen – eine Option, die ich mir für das Eheleben offen halten werde.

Um meine Minikrise zu überwinden, bin ich jedenfalls von meinen Prinzipien abgewichen und habe mich für einen Grundlagenausdauer-1-Lauf über 15 Kilometer mit einem Freund verabredet. Nur worüber unterhalten sich Männer so lange? Zum Glück hat sich bei meinem (und seinem) Lieblingsfußballverein in dieser Zeit einiges getan. Und Personaldiskussionen machen immer Spaß. Man fängt mit seriösen Vorschlägen an und landet am Ende bei den Super-GAUs, die schon mal das Trikot des Vereins getragen haben oder auf der Trainerbank saßen. Das Ganze hat zwar unter dem Strich keinen Mehrwert, macht aber Spaß und verkürzt die Zeit.

So hätte ich beinahe vergessen, meine Pulsuhr im Auge zu behalten. Das eine oder andere Mal war ich tatsächlich mehr als 5 Schläge über meinem vorgesehenen Richtwert für diese Einheit. Alles in allem verbuche ich das aber als gelungenen Trainingstag.

Es läuft wieder 

Scheinbar hat diese kleine Abwechslung schon geholfen, denn auf die nächsten Einheiten hatte ich dann auch schon wieder richtig Bock. Nur leider keine Zeit, um alle drei weiteren Läufe unterzubringen. Einen Schwellenlauf (3x2 km SB) habe ich sausen lassen müssen, die anderen beiden (10 km GA 2 und 2x3 km SB) aber durchgezogen.

Alles in allem ist die Form immer noch gut, und nächste Woche kommt auch wieder ein bisschen mehr Abwechslung in den Trainingsplan. Ansonsten weiß ich ja jetzt, was ich zu tun habe, wenn‘s mal wieder schwer wird, sich aufzuraffen.

Marco Heibel

Weitere Teile der Serie:

Teil 1: Der Testlauf

Teil 2: Der Laktattest

Teil 3: Es wird ernst

Teil 4: Schwellenschwäche

Teil 5: Vom Feeling her ein gutes Gefühl

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